Achtung - geänderte Sendezeit: 9.00-9.45 Uhr
Aus der St.-Pauls-Kirche in New York
Mit Pastor Wilfried Wassermann, Prof. Joachim Rennstich, den Harlem Gospel Singers, Christine Reber (Sopran) und weiteren Gästen
 
Seit fünf Jahren gibt es Ground Zero. Die Bilder des Anschlags auf das World Trade Center sind um die Welt gegangen, Ground Zero ist als Narbe mitten in Manhattan und auf der Seele vieler Menschen geblieben. Die Konsequenzen des Terroranschlags sind weltweit spürbar, vom Heimatschutz in den USA bis zum Krieg in Afghanistan und im Irak.
 
Für die Gemeinde der Deutschen Ev.-Luth. St.-Pauls-Kirche in New York geschah 9/11 nur ein paar Häuserblocks entfernt. Man lebt hier mit der dauernden Erinnerung an die Opfer, Menschen aus dem nächsten Bekanntenkreis. Man verehrt die selbstlosen Helfer, die um ihr Leben gekommen sind. Mit dem Gottesdienst 5 Jahre nach dem Anschlag auf die Twin Towers fragt die Gemeinde als Teil der Vielvölkergemeinschaft in New York und den USA, wie eine solche Katastrophe überhaupt bewältigt werden kann. Wie gehen Menschen mit der traumatischen Verlusterfahrung Familienangehöriger um, wie mit der bleibenden Angst vor Terror und Bedrohung?
 
Die Harlem Gospel Singers und eine Psalmlesung führen an Ground Zero und bei der zerstörten Skulptur der Weltkugel aus dem World Trade Center in den Gottesdienst ein. Die Erfahrung Betroffener wird behutsam in die klassische Liturgie des Gottesdienstes aus der St.-Pauls-Kirche aufgenommen. Dabei geht es der Gemeinde nicht um eine Gedenkveranstaltung, sondern um die Vergewisserung ihres christlichen Glaubens. Dieser Glaube ist belastbar als tragender Grund für die Suche nach Verständigung und Verständnis angesichts unfassbarer Terrorangst, gegen die die Deutsche Ev.-Luth. St.-Pauls-Gemeinde in New York Zeichen der Zuversicht setzt. Neben den Harlem Gospel Singers tragen der Chor der Deutschen Schule New York, Christine Reber (Sopran) mit ihrem Gesang und Maria Helena Tharp (Orgel) zur musikalischen Gestaltung des Gottesdienstes bei. (fmt)